Osteoporose verstehen

Was ist Osteoporose?

Osteoporose ist eine chronische Erkrankung, bei der das Verhältnis von Knochenaufbau und -abbau gestört ist. Das führt zu einer Verringerung der Knochenmasse und somit zur Instabilität des gesamten Knochengewebes. Sprich: Die Knochen werden poröser und anfälliger für Frakturen. Wie der Dachverband Osteologie e.V. (DVO) betont, betrifft Osteoporose keineswegs nur einzelne Knochen, sondern das komplette Skelettsystem.


Mit rund 6,3 Millionen Betroffenen in Deutschland ist die Osteoporose weit verbreitet.1 Doch viele Menschen kennen die Erkrankung und ihre Auswirkungen auf das alltägliche Leben nicht. Darüber hinaus sind viele Mythen über die Erkrankung im Umlauf. Ein Grund für das Aktionsbündnis Osteoporose einmal genauer nachzufragen: Ist Osteoporose wirklich harmlos, da sie nur die Knochen betrifft? Ist es tatsächlich eine typische Frauenkrankheit? Sind Knochen totes Gewebe und darf ich mich bei Osteoporose noch bewegen? Dr. Birgit Range arbeitet als Orthopädin und Unfallchirurgin sehr häufig mit Osteoporose-Patient:innen und beantwortet diese Fragen im Video.


Mythen über Osteoporose

Alle Informationen aus diesem Video finden Sie hier zum Herunterladen.


Hörfunkbeitrag zum Weltosteoporosetag

Anlässlich des Weltosteoporosetags am 20.10. 2022 wurde ein Interview mit Prof. Heide Siggelkow, ärztliche Leiterin des Endokrinologikums Göttingen, geführt, in dem die wichtigsten Fakten der Erkrankung erklärt werden. Prof. Siggelkow erläutert, wie Osteoporose entsteht, wie man ihr vorbeugen kann und wie eine Behandlung aussehen kann. Zusätzlich werden wertvolle Tipps zur Vorsorge und für den eigenen Umgang mit der Erkrankung vorgestellt.


So verändert Osteoporose die Knochen


Mit ausreichend Bewegung und einer ausgewogenen, auf die Knochengesundheit ausgerichteten Ernährung kann diesen Veränderungen an den Knochen vorgebeugt werden. Auch bei einer bereits festgestellten Osteoporose können Betroffene viel tun, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern. Tipps zur Prävention und Unterstützung der Behandlung gibt die Orthopädin und Unfallchirurgin Dr. Birgit Range im folgenden Video.

Alle Informationen aus diesem Video finden Sie hier zum Herunterladen.


Woran lässt sich Osteoporose erkennen?

Erste Anzeichen einer Osteoporose können Rückenschmerzen sein. Dauern diese Beschwerden länger an und sind bereits Familienmitglieder an einer Osteoporose erkrankt, sollte eine Osteoporose als Ursache abgeklärt werden. Zwei weitere Symptome sind deutliche Warnsignale:

Knochenbrüche ohne erkennbaren Anlass

Knochenbrüche ohne äußere starke Krafteinwirkung, zum Beispiel beim Heben von Gegenständen, können ein Anzeichen von Osteoporose sein.

Verringerte Körpergröße

Osteoporose kann zu einer Verkürzung der Wirbelsäule führen. Die Verringerung der Körpergröße kann somit ein deutlicher Hinweis auf eine fortgeschrittene Osteoporose-Erkrankung sein. (Betroffene büßen teilweise bis zu 20 cm ihrer Körpergröße ein.)


Folgen der Osteoporose

Jedes Jahr erleiden 765.000 Menschen in Deutschland einen Knochenbruch im Zusammenhang mit einer Osteoporose.2 Jeder fünfte Betroffene ist zwischen 50 und 64 Jahre alt und steht damit meist noch mitten im Berufsleben.1 Osteoporose-bedingte Frakturen und ihre Folgen führen jährlich zu 1,38 Millionen Krankheitstagen mit weitreichenden Auswirkungen für die Betroffenen, ihre Familien und die Gesellschaft.2 Wie einschneidend ein Knochenbruch das Leben verändert, hängt vom Alter der Patient:innen, der Lokalisation und Schwere der Fraktur ab. Bei Osteoporose sind häufig Hüfte, Wirbelkörper, Ober- und Unterarm betroffen.2 Ein Jahr nach einer Hüftfraktur können 40 Prozent der Patient:innen noch nicht wieder alleine gehen.2 80 Prozent der Betroffenen haben Probleme mit Alltagstätigkeiten wie Autofahren oder Einkaufen.2


Quellen:
1 Hadji P et al. Dtsch Arztebl Int 2013; 110(4): 52-7; DOI: 10.3238/arztebl.2013.0052.
2 http://share.iofbonehealth.org/EU-6-Material/Reports/IOF%20Report_GERMAN_DIGITAL_DE.pdf (zuletzt aufgerufen 12.07.2021)