Sport – Bedeutung für Osteoporose

Ohne Sport und Bewegung geht es nicht

Sport und Bewegung sind sowohl vorbeugend als auch therapeutisch bei Osteoporose von großer Bedeutung. Die Orthopädin und Unfallchirurgin Dr. Birgit Range empfiehlt: „Generell gilt: Bewegung stärkt in jedem Alter die Knochen und trägt dazu bei, das Risiko für Knochenbrüche zu reduzieren. Die wichtigsten Grundprinzipien für das Training sind: Regelmäßig und langfristig trainieren, Kraft- vor Ausdauertraining, besser eine intensivere Anstrengung und weniger Übungswiederholungen als viele Wiederholungen auf niedrigem Niveau.“

Den Gleichgewichtssinn zu trainieren, ist in jedem Lebensalter sinnvoll. Besonders wichtig ist dies für ältere Menschen, die aufgrund einer Osteoporose bereits einen Knochenbruch erlitten haben. Denn hier ist ein zentrales Therapieziel Stürze und damit weitere Knochenbrüche zu vermeiden. Die Kräftigung der Muskeln trägt ebenfalls dazu bei, das Sturzrisiko zu verringen.1

Quelle:
1 DVO Leitlinie 2017: Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der OSTEOPOROSE bei postmenopausalen Frauen und bei Männern-Langfassung


Das richtige Maß finden

Wichtig ist bei Sport und Bewegung, dass die Übungen zwar anstrengend sein dürfen, aber nicht überanstrengen sollen. Bei den Übungen unter dem Menüpunkt Videos haben wir daher die Übungen in drei Level unterteilt:

Level 1
Diese Übungen richten sich an Menschen, bei denen eine Osteoporose festgestellt wurde und die bereits einen Knochenbruch hatten. Bei diesen Übungen, die zum Beispiel die Grundspannung im Liegen oder Sitzen trainieren, steht die Vermeidung erneuter Stürze und Knochenbrüche im Vordergrund.1

Level 2
Diese Übungen sind für alle geeignet, bei denen zwar eine Osteoporose festgestellt wurde, die aber noch keinen Knochenbruch hatten. Die Übungen zielen darauf ab, den Knochenabbau zu verlangsamen und Stürzen vorzubeugen.2

Level 3
Bei Frauen in den Wechseljahren – also ab ca. 50 Jahren – steigt das Risiko für eine Osteoporose. Auch Männer können an Osteoporose erkranken – allerdings meist erst zehn Jahre später als Frauen. Die Übungen in diesem Level zielen darauf ab, die Knochen zu erhalten3 oder sogar aufzubauen.4


Diese Level sind nur Richtwerte. Achten Sie auf Ihren Körper. Wenn Ihnen die Übungen zu Beginn schwerfallen, starten Sie mit einfacheren Übungen. Natürlich kann es auch sein, dass Sie aus individuellen Gründen eine Übung gar nicht ausführen können. Auch dann wählen Sie bitte eine andere Übung.

Generell gilt: Wenn Sie sich beim Ausführen der Übungen nicht wohl fühlen, brechen Sie das Training ab! Wenn Sie Fragen haben oder individuelle Beratung wünschen, wenden Sie sich bitte an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt. Passende Ansprechpartner zu den Sportübungen sind auch Ihre Physiotherapeutin oder Ihr Physiotherapeut oder Personen, die eine Osteoporose-Sportgruppe leiten.

Quellen:
1 Gulich M. Die neue DEGAM-Leitlinie „Ältere Sturzpatienten“ Z Allg Med 2004 ;80: 416 -420.
2 Kemmler W et al. Exercise and fractures in postmenopausal women. Final results of the controlled Erlangen Fitness and Osteoporosis Prevention Study (EFOPS). Osteoporos Int. 2015;26(10):2491–9
3 Bonaiuti D, Shea B, Iovine R, Negrini S, Robinson V, Kemper HC, et al. Exercise for preventing and treating osteoporosis in postmenopausal women. Cochrane Database Syst Rev. 2002(3):CD000333
4 DVO Leitlinie 2017: Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der OSTEOPOROSE bei postmenopausalen Frauen und bei Männern-Langfassung


Das Training gut gestalten

Welches Training für wen geeignet ist und was es bewirkt, erläutert die Orthopädin und Unfallchirurgin Dr. Birgit Range im Video
„Sport und Bewegung – das A und O für unsere Knochengesundheit“.

Alle Informationen aus diesem Video finden Sie hier zum Herunterladen.